23. Januar 2023

Die Unterschiede von Thermodirekt- und Thermotransferdruck

Sobald Sie sich entschliessen, Ihre eigenen Etiketten inhouse zu drucken, stehen Sie vor der Herausforderung, sich in der verwirrenden Welt der Drucker zurechtzufinden. Gerade vor dem Kauf eines Etikettendruckers, müssen vorab einige Fragen geklärt werden. Überlegen Sie sich genau, für welchen Zweck Sie den Etikettendrucker benötigen. Wie viele Etiketten sollen pro Tag bedruckt werden, wo soll der Drucker stehen und wo werden die Etiketten später eingesetzt? Diese Fragen gilt es zu beantworten, um einge gut funktionierende Etikettierlösung zu erhalten. Schliesslich sollen Ihre Etiketten ihren gewünschten Zweck erfüllen, ohne unerwartete Überraschungen. Es gilt also, das genaue Anwendungsfeld einzugrenzen, um eine passende Entscheidung zu treffen. Ein wichtiger Faktor dabei ist die Wahl des Druckverfahrens. 

Thermodirekt- oder Thermotransfer? Wir erklären Ihnen den Unterschied...

Thermodirektdruck: Die kostengünstige Variante für kurzfristige Anwendungen  

Der Thermodirektdruck ist ein Druckverfahren, das mit direkter Hitze arbeitet und bei dem ein spezielles Thermopapier verwendet wird. Die Wärme wird von den Heizelementen im Druckkopf des Thermodirektdruckers erzeugt und erwärmt so das Thermopapier, das durch die Wärme aktiviert wird. Die spezielle Beschichtung des Papiers bewirkt, dass die entsprechenden Stellen durch die Hitze eingefärbt werden, so dass das Druckbild ausschliesslich schwarz oder grau ausfällt. Da sich die Farbe quasi im Papier befindet, werden keine weiteren Verbrauchsmaterialien (Farbband, Druckerpatrone) benötigt und ist somit eine hervorragende Lösung, um Etiketten kostengünstig zu drucken. Darüber hinaus ist die gesamte Handhabung wesentlich einfacher, da man nur die Etikettenrolle einspannen muss.

Das Thermodirektverfahren ist ideal für den Druck von Kassenbons, Eintrittskarten, Quittungen und mehr. Diese Etiketten sind sowohl mit permanenter als auch mit ablösbarer Haftung erhältlich. Klare Vorteile sind die hohe Druckgeschwindigkeit und die niedrigen Kosten. Direkte Sonneneinstrahlung und Temperaturschwankungen können sich negativ auf die Lesbarkeit des Etiketts auswirken, weshalb Thermodirekt-Etiketten meist nur für kurzfristige oder einmalige Anwendungen empfohlen werden. Ausserdem sollte das Etikettenmaterial nur an dunklen Orten gelagert werden, da es nicht licht- und hitzebeständig ist.

Vorteile: 

  • schnelle Druckgeschwindigkeit
  • niedrige Kosten
  • kein zusätzliches Verbrauchsmaterial
  • einfacher Medienwechsel
     

Nachteile: 

  • Verwendung von speziellem Thermopapier
  • Druck ist temperatur- und lichtempfindlich

 


Thermotransferdruck: Langlebige Etiketten für vielseitige Anwendungen

Im Gegensatz zum Thermodirektdruck erfordert der Thermotransferdruck ein Farbband. Diese spezielle TT-Folie, die mit temperaturempfindlicher Tinte beschichtet ist, wird zwischen dem Etikettenmaterial und dem Druckkopf hindurchgeführt. Von diesem Band aus wird die Tinte auf das Material aufgeschmolzen, d.h. die Farbpartikel der schwarzen TT-Folie (Farbband) werden durch die Heizleiste im Drucker erhitzt und übertragen und so das Druckbild auf das Etikett übertragen. Es lassen sich mühelos verschiedene Materialien wie zum Beispiel Papier-, PE- oder Polyesteretiketten bedrucken. 

Thermotransferdrucker gibt es mit verschiedenen Druckköpfen bis zu einer Auflösung von 600 dpi. In den meisten Fällen ist eine Auflösung von 203 dpi für viele Anwendungen ausreichend und die Ausdrucke sind gut lesbar. Für manche Anwendungen werden jedoch besonders scharfe Druckbilder benötigt. Ein Etikettendrucker mit 600 dpi Auflösung druckt auch sehr kleine Informationen gestochen scharf aus, weshalb sich ein Thermotransferdrucker auch für den Druck von Barcode-Etiketten eignet. Um optimale Drucke zu erzielen, wird je nach Etikettenmaterial auch das richtige Farbband benötigt. Diese bestehen entweder aus Wachs, Wachs/Harz oder Harz.

Typische Anwendungen mit TT-Druck sind Gerätekennzeichnung wie Typenschilder, Warnhinweise, Produkteindentifikation, Lebensmittelkennzeichnung, Laboretiketten, Industrieanwendungen usw.

Vorteile: 

  • Langlebigkeit des Druckbilds
  • hoher Kontrast und hohe Kantenschärfe (wichtig z.B. bei Barcodes),
  • hohe Druckgeschwindigkeit (bis zu 600 dpi)
  • verschiedenes Etikettenmaterial möglich


Nachteile:

  • zusätzliches Verbrauchsmaterial (Farbband)
     

Für detaillierte Informationen über die Farbbänder lesen Sie unseren Blogbeitrag: 
https://ades.ch/etiketten-blog/alles-was-sie-ueber-farbbaender-wissen-sollten


Tipps & Tricks: Machen Sie den Fingernagel-Test:

Sie haben Etiketten und wissen nicht, ob es sich um Thermodirekt- oder Thermotransfermaterial handelt? Kratzen Sie einfach mit Ihrem Fingernagel über das Etikett. Wenn eine schwarze Linie erscheint, handelt es sich um ein Thermodirekt-Etikett. Wenn das Material weiss bleibt, handelt es sich um ein Thermotransferetikett.

Sie wissen noch nicht genau, welcher Etikettendrucker oder welches Druckverfahren für Ihre Anwendung am besten geeignet ist? Rufen Sie uns an, wir helfen Ihnen gerne bei der Beratung und Umsetzung Ihrer Projekte.

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